Stark! Aber wie?
In dieser Broschüre finden sich konkrete Übungen und Anregungen für die gewaltpräventive Burschenarbeit v.a. im schulischen Bereich.
HerunterladenEin Gendertalk über Gewaltdiskurse und Seximusdebatte.
Das Jahr 2015 war von heftigen Dikussionen und intensiver medialer Auseinandersetzung mit dem Thema Sexismus und sexualisierter Gewalt gegen Frauen gekennzeichnet. Die abfällig als „Po-Grapsch“ Paragraphe bezeichnte Reform des Strafrechts löste heftige Debatten und Widerstand gegen die Reform aus. Ganz anders das Jahr 2016, insbesondere seit jener Silvesternacht in Köln. Das „Othering“ und „Kulturalisieren“ von Gewalt erlebt seither eine neue Hochsaison, miteingeschlossen die vermeintliche Enttabuisierung des fehlenden, dringend notwendigen Schutzes von Frauen und Mädchen vor sexuellen Übergriffen. Gleichzeitig werden männliche Asylwerber als „Hormonbomben“ bezeichnet, und eine ganze soziale Gruppe jene der „islamischen“ männlichen Geflüchteten gebasht. Strukturelle Gewalt „ist in das System eingebaut und äußert sich in ungleichen Machtverhältnissen“, so der Friedensforscher Johan Galtung 1975. Diese Macharrangements können durch verschiedene medial vermittelte Diskurslinien aufgebrochen oder erhärtet werden, Sexismen und Rassismen erfahren durch bestimmte Diskurse Aufwind oder Aufklärung. Strukturelle, in Mediendiskursen insbesondere diskursive und symbolische Gewalt, kumulieren, wenn es um Geschlecht, Kultur, Religion und Herkunft geht. Geschlechtsbasierte Gewalt wird in Bezug auf weisse westliche Täter gerne bagatellisiert, geht es aber um nicht-westliche, nicht-weisse Täter, so ist eine politische, rassistische Instrumentalisierung beobachtbar. Eine exemplarische Betrachtung einzelner Diskurslinien und Gewaltdeutungen.
dr.in phil. birgit wolf, gender- und anti-gewaltforschung, freie sozial- und medienwissenschaflterin, mitarbeiterin der johanniter flüchtlingshilfe, vorstandsfrau im aöf, mitglied im European network on gender and violence. Blog: genderview.wordpress.com; twitter: @birgitwolf